Das Hormon Melatonin ist zwar primär als Schlafhormon bekannt. Darüberhinaus hat es zusätzlich ausgeprägte schützende Eigenschaften und ist vor allem für das zentrale Nervensystem (ZNS) eines der bedeutendsten Antioxidantien. Diesbezüglich konnte in einer Placebo kontrollierten Studie mit an Alzheimer erkrankten Zwillingen, das Fortschreiten der Krankheit durch die Gabe von 6mg Melatonin pro Tag stark reduziert werden.
Durch einen Melatoninmangel können auch andere Hormone negativ beeinflusst werden. Davon ist unter anderem auch das ADH betroffen. ADH steht für antidiuretisches Hormon und reduziert den Harndrang. Wird Melatonin in zu geringen Mengen produziert, resultiert dies auch in einer Abnahme der ADH-Synthese. Somit kann ein Melatoninmangel auch dazu führen, dass Menschen vor allem nachts häufiger die Toilette aufsuchen müssen.
Ein weiterer Betroffener ist das Wachstumshormon (HGH = human growth hormone). HGH ist ein wichtiges Gesundheitshormon, weil es beschädigte Zellen repariert und für die Regeneration von großer Bedeutung ist. Es wird vor allem in den Nachtstunden gebildet und hier besonders in der ersten REM (rapid eye movement) sowie der ersten NON-REM-Phase. Melatonin unterstützt die nächtliche HGH-Produktion. Ein Mangel an Melatonin führt somit häufig auch zu Defiziten bei der Versorgung mit HGH.
Das Hormon Östrogen ist für die Serotoninsynthese essentiell. Da Melatonin aus dem Serotonin gebildet wird, kann ein Östrogenmangel, der in vielen Fällen zu einem Serotoninmangel führt auch für die Produktion des Schlafhormons Melatonin von Bedeutung sein. Zusätzlich ist aus Studien bekannt, dass schwere Schlafstörungen das Eintreten einer früheren Menopause begünstigen können.
Auch zwischen dem Hormon Insulin und dem Melatonin gibt es eine Verbindung.
Insulin wird primär für die Regulation unseres Blutzuckerspiegels benötigt. Hohe Blutzuckerspiegel, die stets mit hohen Insulinspiegeln einhergehen, beeinträchtigen unsere Melatoninproduktion negativ.
Gegenteilig führen Fasten und Kalorienreduktion zu einem Anstieg des Melatonins. Somit wären Menschen, die an Schlafstörungen leiden, gut beraten abends nur mehr wenig zu essen oder sogar zur Gänze auf das Abendmahl zu verzichten. Ein Melatoninmangel kann obendrein das Entstehen von einer
Insulinstoffwechselstörung (Insulinresistenz) und Übergewicht begünstigen.
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